Bio-Milch kann Sie glücklicher machen | Bestswiss

Macht Bio-Milch glücklicher?

Bio-Milchprodukte aus nährstoffreicher Bio-Milch

Bio-Milch: 50 Rappen, die sich lohnen

Für eine Flasche Bio-Milch bezahlt man im Supermarkt knapp einen halben Franken mehr als für Milch aus konventioneller Produktion. Und dieser halbe Franken kann etwas bewirken. Es folgen nun ein paar Gründe, weshalb 50 Rappen Sie glücklicher machen.

Mensch, Tier und Natur im Gleichgewicht – das steht auf den Werbeplakaten von Bio Suisse, dem Dachverband von über 6000 Schweizer Bio-Betrieben. Genau das ist auch das Ziel der biologischen Milchwirtschaft: Bio-Milch-Produktion im Einklang mit der Natur. Dazu müssen die Landwirtinnen und Landwirte strenge Bedingungen erfüllen. Diese haben beachtliche positive Folgen.

Natürliche Prozesse geschickt nutzen und dabei die Umwelt schonen

Lokale Nährstoffkreisläufe zu schliessen ist ein wichtiges Grundprinzip der organischen Landwirtschaft. Das bedeutet unter anderem, dass kein synthetischer Dünger eingesetzt werden darf, um zusätzliche Nährstoffe einzuschleusen. Stattdessen wird der Mist des Viehs als Dünger für Wiesen und Felder verwendet. Dort wächst dann wiederum das Futter für die Kühe. Dieser Kreislauf ist ein einfaches, aber essentielles Element. Böden werden geschont und der Überdüngung wird vorgebeugt.

Um einen geschlossenen Kreislauf zu garantieren, sollte das Futter idealerweise aus demselben Betrieb stammen wie die Bio-Kühe, für die es bestimmt ist. Laut der Bio-Verordnung des Bundes muss etwas mehr als die Hälfte davon Raufutter wie Heu oder Gras sein. Bei Bio Suisse sind es sogar 90 %. Folglich muss kaum Kraftfutter wie Soja importiert werden. Transportwege werden dadurch verkürzt. 
Bio-Kühe müssen auch mehr Freilauf haben als Vieh, das Milch ohne Bio-Label produziert. Dadurch gibt es mehr Weideflächen, z. B. Bergweiden, die einen wichtigen Beitrag zur Landschafts- und Artenvielfalt in den Alpen leisten.

Selbst bei der Weiterverarbeitung der Bio-Milch wird darauf geachtet, möglichst energieeffizient vorzugehen und die Verpackungen ressourcenschonend zu gestalten. So ist auch die CO2-Bilanz der Bio-Milch besser. Es ist also ein ganzheitlicher Ansatz, der die gesamte Produktionskette miteinbezieht.

Grasen unter freiem Himmel für das Tierwohl

Bio-Kühe erhalten mehr Raufutter, verbringen mehr Zeit an der frischen Luft und können ihre Triebe ausleben. Gras und Kräuter entsprechen der natürlichen Funktionsweise ihres Verdauungstrakts viel mehr als Getreide oder Soja. Dementsprechend gesund und robust sind die Kühe. Sollten sie dennoch krank werden, werden alternativmedizinische Massnahmen ergriffen; nur im äussersten Notfall wird Antibiotika eingesetzt. Um Rückstände in der Bio-Milch ausschliessen zu können, wird die Kuh nach der Verabreichung länger aus der Milchproduktion genommen, als es bei konventionellen Betrieben der Fall ist. Vorbeugende Antibiotika-Behandlungen sind tabu, ebenso die Verwendung von Wachstumshormonen.

Grasende Bio-Kühe geben gute Bio-Milch

Gesünder werden mit Bio-Milch

Aufgrund der strikten Fütterungsregeln ergibt sich für die Konsumentin bzw. den Konsumenten ein weiterer Vorteil: Das Risiko für Herzerkrankungen, Krebs oder Entzündungen wird reduziert. Denn diese Erkrankungen werden durch Omega-6-Fettsäuren begünstigt. In Bio-Milch ist das Verhältnis zwischen ungesunden Omega-6-Fettsäuren und gesunden Omega-3-Fettsäuren sehr gut. Denn Omega-3-Fettsäuren sind vor allem in Gras enthalten – der Hauptnahrungsquelle einer Bio-Kuh. Und da das Gras auch aus biologischer Landwirtschaft stammt, werden beim Konsum von Bio-Milch weniger Pflanzen- und Insektenschutzmittel aufgenommen. Auch bei der weiteren Verarbeitung werden möglichst keine künstlichen Zusatzstoffe wie Vitamine und Aromen beigegeben. Gentechnisch veränderte Organismen sind ebenfalls ein No-Go.

Soziale Gerechtigkeit fördern und wirtschaftliche Fairness gewährleisten

Bei Verbänden wie Bio Suisse wird oft nicht nur auf die ökologische Verträglichkeit geachtet, sondern auch auf soziale Beziehungen und die wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Es geht um Fairness gegenüber Landwirtinnen, Landwirten und Konsumenten. Die Markttransparenz wird gefördert und der Austausch zwischen Landwirtinnen, Verarbeitern, Händlerinnen und Verteilern unterstützt. Alle Beteiligten sollten sich einbringen und ihre Meinungen vertreten können. Bio-Produkte begünstigen also nicht nur die ökologische, sondern auch die wirtschaftliche und die soziale Dimension der Nachhaltigkeit.

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Text: Sonja Fischer, Bestswiss