Schöner wohnen: individuell und persönlich
Die eigene Wohnung ist ein Refugium, ein Rückzugsort, wo man sich ausruhen und Kraft tanken kann. Die hektische Aussenwelt wird ausgeschlossen, hier haben die eigenen Bedürfnisse Vorrang. Man kann – mehr als anderswo – einfach sich selbst sein. Deswegen ist es umso wichtiger, sich in seiner Wohnung rundum wohlzufühlen. Wer schöner wohnen will, soll sich mit dem umgeben, was er mag und was ihn glücklich macht. Dazu gehören optisch ansprechende Möbel, aber vor allem auch kleinere, persönlichere Gegenstände wie Bilder oder Kissen, die aus irgendeiner Wohnung die eigene Wohnung machen. Schon die englische Sprache zeigt, wie bedeutend das Wohnen für das Leben ist: „to live“ bedeutet nämlich beides gleichermassen.
Minimalistisch oder detailverliebt, funktional, modern oder doch eher verspielt im Vintage-Look: Mit diesen Wohnideen findet jeder den passenden Stil, um seiner Wohnung eine persönliche Note zu verleihen. Schöner wohnen leicht gemacht!
Weniger ist mehr: der Minimalismus
Je komplexer die Welt, desto grösser der Wunsch nach Einfachheit – so geht es wohl vielen Menschen. Wer sich von unnötigem Ballast befreien, die Wohnung gründlich entrümpeln und vereinfachen will, findet im Minimalismus den perfekten Einrichtungsstil. Diese Wohnidee steht für Einfachheit und Reduziertheit. Wenig Gegenstände, klare Formen sowie eine Farbwelt aus Schwarz, Weiss und Grau machen den Minimalismus aus. Dabei lohnt es sich, in wenige, aber hochwertige und funktional designte Möbel zu investieren. Der klappbare Z-Hocker beispielsweise ist funktional, schlicht und elegant – wie gemacht für minimalistisch eingerichtete Wohnungen.
Schöner wohnen bedeutet hier also Platz zu schaffen und sich auf wenige, aber gute Einrichtungsgegenstände zu beschränken. Denn weniger ist manchmal nicht nur mehr, sondern auch besser!
Eine Prise Country-Charme: der Landhaus-Stil
Schöner wohnen wie auf dem Land: Diese Wohnidee bringt das unbeschwerte Landleben auch mitten in die Stadt. Natürliche Materialien wie Holz, Rattan, Stein, Keramik, Ton, Baumwolle und Leinen sind charakteristisch für den gemütlichen Landhaus-Stil. Ergänzt und personalisiert wird die Einrichtung durch Antiquitäten und Möbel vom Flohmarkt, die dem Ganzen ein nostalgisches Flair verleihen. Frische Pastelltöne, Naturfarben und traditionelle Muster wie Karos oder Blumen strahlen Natürlichkeit aus. Zum klassischen Landhausstil passt hervorragend Porzellan mit floralem Dekor wie jenes von Simone Stocker, moderner wird’s mit Möbeln im Vintage-Stil. Frische Blumen in allen Farben runden das Gesamtbild harmonisch ab.
Wohnen und Leben im Gleichgewicht: der Lagom-Stil
Nach dem Hygge-Trend aus Dänemark, der für ein Optimum an Gemütlichkeit, Erholung und Genuss steht, ist nun eine weitere Wohnidee aus Skandinavien gross im Kommen: Lagom. Das Wort stammt aus dem Schwedischen und bedeutet so viel wie „Nicht zu wenig, nicht zu viel – genau richtig“. Es geht darum, das richtige Mass zu finden – in der eigenen Wohnung wie auch in allen Lebenslagen. Dies impliziert einen verantwortungsvolleren, umweltbewussteren Umgang mit Ressourcen. Man soll nicht nur Energie, Geld und Verpackung sparen, sondern auch insgesamt gesünder und massvoll leben. Schöner wohnen mit dem Lagom-Stil heisst: Funktionalität und Gemütlichkeit sollen sich ergänzen, nicht ausschliessen. Die Wohnung sollte weder überfüllt und beengend noch kahl und ungemütlich sein. Gefragt sind schlichte Möbel aus natürlichen und nachhaltigen Materialien wie Holz, ausserdem dezente Farben, Details sowie Akzente durch spezielle Textilien oder kleine Accessoires.
Die See ruft: maritim wohnen
Meeresrauschen, der Ruf von Möwen und salzige Seeluft in der Nase – mit dem maritimen Einrichtungsstil fühlt man sich das ganze Jahr über wie in den Ferien am Meer.
Diese Wohnidee kombiniert raue mit weichen und fliessenden Materialien und widerspiegelt so die Gegensätzlichkeit der See, die sich mal rau und aufbrausend, mal sanft mit weichen Wellen zeigt. Körbe aus Seegras, Teppiche aus Jute und Holz in allen Formen treffen auf helle, weiche Textilien aus Leinen und Baumwolle. Wer im maritimen Stil schöner wohnen will, kommt um die Farbe Blau nicht herum. In verschiedenen Varianten bringt Blau die Nuancen der See in die eigenen vier Wände. Eine klassische Farbkombination ist tiefes Blau zusammen mit Weiss und Rot, was an die Uniformen der Matrosen erinnert. Heutzutage werden die Blautöne mit Steingrau und Sandnuancen aufgelockert. Maritime Accessoires wie Seevögel, Meerestiere oder Schiffe dürfen natürlich auch nicht fehlen. Schiff ahoi!
Auf Zeitreise: schöner wohnen im Retro-Stil
Der Retro-Stil versetzt uns in die Zeit zwischen 1950 und 1970. Das damalige Design zeichnete sich durch gewagte Entwürfe, ungewöhnliche Formen und intensive Farben aus. Bei dieser Wohnidee geht es jedoch nicht darum, die Einrichtungen von einst zu kopieren, sondern die Klassiker gekonnt mit zeitgenössischem Design zu kombinieren. Typisch für den Retrolook sind schwungvolle, organische Formen wie beim bekannten Nierentisch. Einheimische Hölzer wie Buche oder Eiche spielten damals wie heute eine grosse Rolle. Farbtechnisch ist von dezenten Pastelltönen bis hin zu Knallfarben alles erlaubt, Letztere werden allerdings eher als Akzente und Farbtupfer eingesetzt. Textilien im Retro-Stil haben oftmals grafische und geometrische Muster. Mit gemusterten Deko-Kissen kann man beispielsweise ein unifarbenes Sofa gekonnt aufpeppen. Schöner wohnen im Retrostil erfordert ein bisschen kombinatorisches Geschick, macht die eigene Wohnung aber zu einem ganz individuellen Hingucker mit Nostalgiefaktor.
Verspielt mit vielen Details: der Shabby Chic
Übersetzt bedeutet „Shabby Chic“ zwar „schäbiger Schick“, dieser Stil ist aber alles andere als schäbig. Beim Shabby Chic geht es um eine gekonnte Mischung aus Altem, Neuem und Kuriosem. Edle Accessoires, schimmernde Materialien und antike Möbel verleihen der Wohnung eine liebliche Eleganz mit einer unverkennbaren femininen Note. Charakteristisch für den Shabby Chic sind natürliche oder künstlich herbeigeführte Gebrauchsspuren wie zum Beispiel abgesplitterter Lack oder scheinbar unbearbeitetes Holz. Liebhaber von Pastelltönen aufgepasst: Die Farbwelt des Shabby Chic bewegt sich in zarten, überwiegend matten Farben wie Rosé, Türkis, Himmelblau und Gelb in Kombination mit Grautönen, Beige oder Altweiss. Diese sanften Töne werden durch schimmernde Accessoires veredelt. Wer die Wohnidee des Shabby Chic für sich entdeckt hat, sollte bei der Einrichtung natürliche Materialien verwenden, die bevorzugt älter oder bereits gebraucht sind. Auch Selbstgemachtes hat hier seinen Platz: Strick, Spitze, Gehäkeltes, Kristall oder Keramik fügen sich wunderbar in das Gesamtbild ein. Mit Liebe zum Detail und einem Auge für die Schönheit des Unvollkommenen – das ist schöner Wohnen mit Shabby Chic.
Hochwertig, zeitlos, stilsicher: schöner wohnen mit Designmöbeln
Ein klassischer, zeitloser Einrichtungsstil ist genauso aktuell wie die neuesten Wohntrends. Designmöbel zeichnen sich durch eine gewisse Stilsicherheit und Zeitlosigkeit aus, die viele Trends in Sachen Wohnen überdauert. Sie wurden von Designerinnen und Designern mit einem grossen Gespür für Ästhetik gestaltet und aus hochwertigen Materialien geschaffen. Designmöbel sind begehrte Stücke, die jeden Raum aufwerten und somit allemal eine Investition wert. Besonders wichtig ist daher, dass man sie richtig in Szene zu setzen weiss. Mehrere zusammenpassende Designmöbel in einem Raum sind zwar ein sicherer Wert, allerdings gehen die einzelnen Stücke so eher unter. Durch die Kombination mit Möbeln, Textilien und Accessoires aus anderen Epochen und Preiskategorien kommen Designobjekte viel mehr zur Geltung. Solche Stilbrüche sind spannend und erfrischend und verleihen dem Eigenheim das gewisse Etwas. Nicht unbedeutend beim schöner Wohnen mit Designmöbeln ist auch das gekonnte Spiel mit Farben. Ist das eine Stück zum Beispiel eher rötlich und das andere hat einen Blaustich, sollte man die Stücke etwas auseinanderstellen und mit neutralen Accessoires und Textilien ergänzen.
Wir alle kennen die Bilder aus den Wohnzeitschriften: Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt – und dennoch wirkt das Ganze irgendwie leblos, steril und künstlich. Was fehlt, sind die persönlichen Dinge, die eine Wohnung erst zu einem Zuhause machen. Designmöbel sind eine tolle Basis für ein stilvoll eingerichtetes Zuhause. Ergänzt man sie mit persönlichen Dingen, die ihre eigene Geschichte erzählen, werden sie zum Unikat.
Text: Nathalie Emmenegger, Bestswiss