Ich lasse meinen Blick verträumt über den Vierwaldstättersee schweifen, der sich sanft vor der Rigi ausbreitet. Der Duft von blühenden Wiesenblumen und frischen Gräsern steigt mir in die Nase, und mit jedem Atemzug entspanne ich mich mehr. Nach einer langen Wanderung ist das hier genau der richtige Ort, um eine Pause zu machen und ein bisschen zu ruhen. Ein unglaublich schönes Fleckchen Erde.
Leben und Arbeiten auf dem Hof
Ich verweile auf dem Haldihof, einem klassischen Obstbaubetrieb mit zusätzlichem Kräuteranbau. Der Hof liegt in der Nähe von Weggis, direkt am Waldstätterweg, einer nationalen Wanderroute, die um den ganzen Vierwaldstättersee führt. An diesem wunderschönen Ort werden nachhaltige Lebensmittel auf der Basis der biologischen Landwirtschaft produziert. Aus den Rohstoffen, die der Hof hergibt, stellt Familie Muff in Zusammenarbeit mit regionalen Biobauern Edelbrände, Balsamessige, Trockenfrüchte, Senf und Biokosmetik her. In der luzernischen Idylle werden jedoch nicht nur Hochstammbäume bewirtschaftet, der Hof beherbergt auch einige Alpakas und Lamas, sowie frei umherlaufende Hühner, ein paar Pfauen, Katzen und einen Hund. Doch Familie Muff ist nicht alleine mit ihren Tieren und Bäumen. Am Morgen wird zusammen mit den Mitarbeitenden das Tagwerk geplant. Danach geht jeder seiner Arbeit nach, wobei diese oft im Team ausgeführt wird. In der Erntezeit kann es vorkommen, dass bis zu zehn Personen auf dem Haldihof arbeiten. 
Im Einklang mit Mutter Natur
„Wir arbeiten dort, wo andere Ferien machen. Es ist ein inspirierender Ort, an dem Innovationen eine gute Basis haben“, sagt Bruno Muff über seinen Hof. Nach jahrelanger Tätigkeit in der IT-Branche ergab sich für ihn die Möglichkeit, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu übernehmen. „Diese Chance packten wir. Zudem sind meine Frau und ich sehr erdverbunden. Etwas mit Kopf und mit Hand zu erschaffen, ist eine sehr ausgleichende Tätigkeit.“ Der Haldihof ist eine Vision, die viel Kraft und Zeit erfordert. Doch der Aufwand lohnt sich: „Dieses Jahr haben wir den schweizerischen Umweltpreis für unsere Arbeit erhalten. Diese Anerkennung zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg und gut aufgestellt für die Zukunft sind.“
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Text: Sonja Fischer, Bestswiss
