Osterbräuche: Warum man mit Stöcken und Eiern um sich wirft | Bestswiss

Osterbräuche: Warum man mit Stöcken und Eiern um sich wirft

Easter – Diverse traditions and customs in Switzerland 

In this country it is customary to hide Easter nests on Easter Sunday. But did you know, for example, that in some parts of Switzerland (and Central Europe) it’s not the Easter Bunny who supplies the eggs, but also the cuckoo? In addition to looking for Easter nests and the widespread egg cone, there were and are many Easter customs that are native to different parts of Switzerland, but hardly anyone knows anything about them.

In the canton of Basel-Land there is a race at Easter

In the Basel area and parts of the Aargau, people look forward to the Eierläset after Easter. Spring should drive away winter. Up to 100 eggs are placed on piles of sawdust in two lanes. The teams collect these and throw them in a tub. If an egg breaks, there are penalty loops. It is in the nature of things that spring always emerges victorious. This is then celebrated with egg dishes.

In the canton of Bern, Easter is celebrated

If you walk through the small Bernese village of Rumendingen on Easter Sunday, you will ask yourself one thing: Why are people throwing wooden sticks around? The answer isn’t as spectacular as you might expect: you bang. The clubbing came about because it used to be forbidden to blow the horn, swing or shoot at Easter. In order to defy boredom, they began to bang. This tradition used to be widespread throughout the Emmental, but today it is only maintained in the 90-person village of Rumendingen. Knütteln, by the way, is related to the boccia game. The oldest participant throws a stick first. The players then try to place their wooden sticks as close as possible to it one after the other. The loser receives a so-called hick and whoever has collected the most hicks at the end

Im Kanton Freiburg wird gesungen

Das mittelalterliche Surrexit-Singen ist am Karsamstag in Estavayer-le-Lac zu hören. Kurz vor Mitternacht versammeln sich die Männer des Städtchens vor der Kirche Saint-Laurent und singen «Surrexit Christus hodie» («Christus ist heute auferstanden»). Anschliessend zieht die Prozession betend durch die Ortschaft. Auf dem Dorfplatz gibt’s dann Sauerkraut und Wurst – zur Feier des Endes der Fastenzeit.

Im Kanton Graubünden heisst es: „Eiertröölä“

In Maienfeld im Kanton Graubünden fand alljährlich das sogenannte Eiertrööla statt. Dabei wurden Ostereier auf dem Eierbühel den Abhang hinuntergerollt oder -geworfen. Der Besitzer des Eis, das am weitesten geworfen wurde oder die meisten Würfe überstand, wurde zum Gewinner gekürt. Mittlerweile ist der Brauch jedoch in Vergessenheit geraten und wird nur noch vereinzelt von Familien gepflegt.

Im Kanton Luzern gibt es Osterfladen

Die legendäre Schweizer Kochbuchautorin Marianne Kaltenbach (1921 – 2005) erwähnt in ihrem Klassiker „Aus Schweizer Küchen“ das Rezept für den Luzerner Osterfladen. Hier gibt es das Rezept zum Nachbacken. Zutaten für eine mittelgrosse Springform (26 cm Durchmesser): Teig 250 g Mehl 125 g Butter 2 dl Wasser 1 Prise Salz Füllung 4 dl Milch 2 dl Wasser 1 Prise Salz 40 g Butter 3 EL Kartoffelmehl 2 Eigelb 4 EL geriebene Mandeln 4 EL Zucker 120 g Rosinen 1 TL abgeriebene Zitronenschale 2 Eiweiss Butter für die Form Puderzucker zum Bestreuen Zubereitung des Luzerner Osterfladens Mehl und weiche Butterflocken zwischen den Fingern zerreiben. Salz im Wasser auflösen. Rasch zu einem festen Teig verarbeiten, nicht kneten. Eine Stunde ruhen lassen. Milch, 1 dl Wasser, Salz und Butter aufkochen. Kartoffelmehl mit dem restlichen Wasser verrühren, zugeben und zu einem dicklichen Brei kochen. Erkalten lassen. Verquirltes Eigelb unter den Brei mischen. Mandeln, Zucker, gewaschene Rosinen und Zitronenschale beifügen. Locker mit dem steif geschlagenen Eiweiss mischen. Grosses Kuchenblech mit Butter bestreichen. Teig darauf auslegen. Bei 200 °C eine Stunde backen. Aus Karton eine Schablone anfertigen, auf den erkalteten Kuchen legen und mit Puderzucker bestreuen. Arbeitsaufwand: 40 Minuten Ruhezeit: 1 Stunde Backzeit: 1 Stunde

Im Kanton Tessin findet ein Spektakel statt

Der wohl eindrücklichste Osterbrauch der Schweiz findet im Tessin statt: Die Gründonnerstags-Prozession in Mendrisio, bei der die letzten Stunden von Jesus nachgespielt werden. Die Hauptdarsteller sind 200 Laienschauspieler und 50 Pferde. Begleitet werden die dramatischen Szenen von Trommeln und Trompeten. Riesige Transparente im Städtchen zeigen die Stationen aus dem Leben von Jesus. Ganz besinnlich ist es dann am Karfreitag, wenn rund 700 Teilnehmer mit Laternen und einer Jesus-Statue durch Mendrisio ziehen.

Im  Kanton Wallis gibt es Ziger für alle

Zurück ins 14. Jahrhundert geht ein Brauch aus Ferden im unteren Lötschental. Dort erhalten alle Bewohner am Ostermontag eine Portion Ziger, Brot und Wein. Seinen Ursprung hat diese Tradition im einstigen Aberglauben der Bergbauer. Auf den Alpen der Region soll damals ein spukender Bergbauer die Kühe aus den Ställen getrieben haben. Um dem Spuk ein Ende zu bereiten, versprachen die Alpbesitzer, die Milch zweier Tage zu Käse für die Bevölkerung zu verarbeiten. Diese Tradition hält bis heute: Die Milch des 23. und 24. Juli wird jeweils zu Spendenzigern für die Talbewohner verarbeitet.

Im Kanton Zürich wirft man an Ostern 20 Rappen

Eine alte Tradition, die viel Geschick erfordert, gibt’s jedes Jahr an Ostern in Zürich zu bewundern. Beim Zwänzgerle müssen die Erwachsenen versuchen, ein 20 Rappen Stück so auf ein Ei zu werfen, dass es stecken bleibt. Prallt die Münze ab, bekommt das Kind, das das Osterei bereit gestellt hat, Ei und Geld. Bleibt das Zwänzgi jedoch tatsächlich stecken, gehören das Ei und die Münze dem oder der Erwachsenen. Ob knütteln, zwänzgerle oder eiertrööla: Die Schweiz hat viele unterhaltsame, wenn auch etwas merkwürdige Osterbräuche zu bieten. Warum dieses Jahr nicht mal eine alte Ostertradition wiederbeleben?

10 Ausgewählte Osterbräuche aus der ganzen Welt

Wir haben uns umgesehen und sind auf weitere bekannte und weniger bekannte Bräuche im nahen und fernen Ausland gestossen.

  • Deutschland – Ostereier bemalen und verstecken
  • Spanien – Prozessionen und Karfreitagsfeiern
  • Italien – Osterlamm als Symbol für Christus
  • Griechenland – Osterbrot und -kekse
  • Frankreich – Glockengeläut und Kirchenbesuche
  • USA – Ostereiersuche und Ostereierrollen
  • Polen – Osterwasserweihe und -speisenweihe
  • Mexiko – Semana Santa Prozessionen und Osternacht
  • Schweden – Osterfeuer und Osterlamm als Speise
  • Finnland – Palmsonntagstraditionen wie Palmwedel basteln und Kirchgang.

In diesem Sinn: Allen ein frohes Osterfest!

Text: Samanta Gribi, Tino Büschlen, Bestswiss Mehr über Schweiz und ihre Leute Oster-Geschenkideen bei Bestswiss Holzspielzeug – Das ideale Ostergeschenk für Kinder Schoggiosterhasen von anno dazumal

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