Die Schweiz hat noch viel mehr zu bieten als Schokolade, Uhren oder Käse. Auch wenn das Land klein ist, seine Vielfalt ist beachtlich. Touristen haben dies längst erkannt. Doch als Einheimischer läuft man oft Gefahr das Schöne zu übersehen – weil es direkt vor der Haustüre liegt. Bestswiss frischt nun Ihr Wissen über die verschiedenen Schweizer Kantone auf. Nachfolgend erfahren Sie, wo die schönsten Schlösser stehen, welche Museen von internationaler Bedeutung sind und welcher Kanton mit einer Torte lockt. Doch nicht nur Traditionen prägen die Schweiz, auch das Neue findet hier statt. Oder hätten Sie gedacht, dass hierzulande das grösste Hip-Hop-Festival Europas über die Bühne geht? Vielleicht ist Ihnen ja bekannt, in welchem Kanton die meisten Nachbarn anklopfen. Doch wissen Sie auch, wo sich die Einwohner bestimmt nicht auf die Füsse treten? Und welcher Kanton gleich mit zwei Hauptorten heraussticht? Lesen Sie alles über die spannenden und einzigartigen Merkmale der 26 Schweizer Kantone.
Schweizer Kantone – Übersicht über die grössten Schweizer Kantone
# | Fläche | Einwohner (2016) | ||
---|---|---|---|---|
Kanton | km2 | Kanton | Einwohner | |
1 | Graubünden | 7’105 | Zürich | 1’488’000 |
2 | Bern | 5’959 | Bern | 1’026’500 |
3 | Wallis | 5’225 | VD | 784’500 |
Schweizer Kantone – Übersicht über die kleinsten Schweizer Kantone
# | Fläche | Einwohner (2016) | ||
---|---|---|---|---|
Kanton | km2 | Kanton | Einwohner | |
1 | Basel-Stadt | 37 | AI | 16’000 |
2 | AI | 172 | UR | 36’100 |
3 | Zug | 239 | OW | 37’400 |
Quelle: Bundesamt für Statistik
Die Kantone der Deutschschweiz
Aargau
Der Kanton Aargau hat viele Nachbarn. So grenzt der Kanton mit rund 671’000 Einwohnern an Deutschland, die Kantone Basel-Land, Solothurn, Bern, Luzern, Zug und Zürich. Hauptort ist die Stadt Aarau, die mit rund 21’000 Einwohnern zugleich die grösste Stadt des Kantons ist. In Aarau steht zudem eines der wichtigsten Kunstmuseen der Schweiz: das seit 1959 bestehende Aargauer Kunsthaus. Eine Reise wert sind aber auch die vier bekannten Schlösser Aargaus: das Schloss Lenzburg, Hallwyl, Habsburg und Wildegg.
Bern
Wer kennt ihn nicht, den schwarzen Bären auf gelb-rotem Hintergrund. Die Berner haben ihren Bären einfach gerne. So kann man im Bärenpark am Fusse der eindrücklichen Altstadt, die seit 1983 als Weltkulturerbe der UNESCO gilt, mit Björk, Finn und Ursina Bekanntschaft machen. In der Hauptstadt der Schweiz leben rund 142’000 Menschen, die sich an der Aare erfreuen, den Hausberg Gurten erkunden oder die typische Toblerone-Schokolade geniessen. Diese Nougatschokolade mit ihrer dreieckigen Form wurde übrigens zwischen 1867 und 1985 im Länggassquartier hinter dem Berner Hauptbahnhof produziert. Im Kanton Bern, der eine ständige Wohnbevölkerung von rund einer Million Einwohner aufweist, gibt es aber mehr zu entdecken als nur Schokolade und Bären. So lockt beispielsweise das Berner Oberland mit seiner atemberaubenden Bergwelt im Winter und Sommer Einheimische wie Touristen ins Gebiet. Die Hauptstadt Bern mit dem Zytglogge-Turm und Münster sowie das Berner Oberland sind weltbekannte Destinationen und machen den Kanton Bern zu einem der wichtigsten Tourismuskantone der Schweiz.
Freiburg
Die Befestigungsanlagen mit ihren Türmen und Toren zählen zur bedeutendsten mittelalterlichen Militärarchitektur der Schweiz. Auch die Kathedrale, die im 13. Jahrhundert etappenweise gebaut wurde, beeindruckt. Ein rundum mittelalterliches Städtchen ist der Hauptort Freiburg des gleichnamigen Kantons mit seinen 315’000 Einwohnern. Neben den Kantonen Bern und Wallis zählt Freiburg zu den drei einzigartigen Schweizer Kantonen, in denen gleichzeitig Deutsch sowie Französisch offizielle Amtssprachen sind. Auch in topographischer Hinsicht ist der Kanton zweigeteilt. Der nördliche Teil zählt zum Mittelland, wogegen der südliche Teil bereits zu den Voralpen gehört. Mit 189 Einwohnern pro Quadratkilometer liegt der Kanton Freiburg etwas unter dem kantonalen Durchschnitt von 205 Einwohnern pro Quadratkilometer.
Glarus
Mit einer Einwohnerdichte von 59 Einwohnern pro Quadratkilometer liegt der kleine Kanton Glarus eingebettet zwischen den Kantonen Schwyz, St. Gallen, Graubünden und Uri. Trotz seiner geringen Grösse und den lediglich 40’000 Einwohnern, gibt es keine einheitliche Mundartsprache im Kanton Glarus – übrigens, ein typisches Merkmal aller Schweizer Kantone. Das Glarnerland erstreckt sich über flache Talböden auf knapp 400 m ü. M. bis hin zum höchsten Berggipfel Tödi auf rund 3600 m ü. M. Nicht nur die Bergwelt, sondern auch die Glarner Spezialitäten überzeugen. Wer gerne Süsses mag, sollte unbedingt die Glarner Pastete probieren: Blätterteig gefüllt mit feinstem Zwetschgenmuss oder Mandelmischung und bestreut mit Puderzucker.
Graubünden
Der Grösste und zugleich der Kleinste. Flächenmässig ist der Kanton Graubünden der grösste Schweizer Kanton (7100 km2). Ein konträres Bild ergibt sich bei der Gesamteinwohnerzahl von rund 200’000 bei einer Einwohnerdichte von nur 28 Einwohnern pro Quadratkilometer. Gleichzeitig ist das Graubünden der einzige Kanton mit drei Amtssprachen: Deutsch, Rätoromanisch und Italienisch. Mit den Besonderheiten nicht genug: So liegt im Kanton Graubünden der einzige Viertausender der Ostalpen der Piz Bernina mit einer Höhe von 4049 m ü. M.
Luzern
Von der historischen Kapellbrücke den Blick in Richtung Vierwaldstädtersee und Schweizer Alpen schweifen lassen und den Ausblick geniessen, das geht nur in der Stadt Luzern. Aufgrund seiner Sehenswürdigkeiten und der einmaligen Lage ist der Hauptort des gleichnamigen Kantons ein bedeutendes Tourismusziel. So haben 2018 alleine im Mai 138’000 Gäste in Luzern logiert und dies bei einer Einwohnerzahl von 81’000. Typischer Brauch im Kanton ist die Fasnacht. Vor der christlichen Fastenzeit ziehen jeweils unzählige Menschen verkleidet, in Musikvereinen organisiert und mit Blasmusik, durch die Strassen. Mit rund 400’000 Einwohnern zählt der Kanton Luzern weniger Einwohner als die Stadt Zürich.
Schaffhausen
Ganz oben im Norden liegt Schaffhausen, der siebtkleinste Kanton der Schweiz. Mit einer Fläche von 298 km2 ist Schaffhausen nur knapp – 16 m2 – grösser als der Kanton Genf. Allerdings wohnen hier bedeutend weniger Menschen im Vergleich zum Kanton Genf. Es sind lediglich deren 82’000. Mehr als ein Drittel der Einwohner, d. h. 35‘000, haben ihren Lebensmittelpunkt im gleichnamigen Hauptort Schaffhausen. Nur zweieinhalb Kilometer rheinabwärts vom Hauptort befindet sich der Rheinfall, einer der drei grössten Wasserfälle Europas. Ein beliebtes Ausflugsziel, das mit 23 Metern Höhe und 150 Metern Breite so manchen Besucher ins Staunen versetzt.
Schwyz
Auf rund 908 km2 erstreckt sich der Kanton Schwyz, der fast denselben Namen trägt wie der Bundesstaat. Auf dessen Gebiet finden sich die eindrücklichen Bergmassive Rigi, Fronalpstock und Mythen. Aber auch das Alpamare in Pfäffikon zieht jährlich unzählige Besucher an – ungefähr 470’000 jedes Jahr. Im Kanton Schwyz wohnen 157’000 Menschen, wobei im Hauptort Schwyz 15’000 Einwohner zu Hause sind.
Solothurn
Willkommen im Kanton Solothurn und der gleichnamigen Hauptstadt – der Barockstadt schlechthin. Bis heute ist das Stadtbild der rund 17’000 Einwohner starken Stadt geprägt von der Zeit als Solothurn ein Ambassadorensitz (1530-1792) war. Von hier aus organisierten die Gesandten Frankreichs, die sich im Franziskanerkloster der Stadt eingemietet hatten, die Anwerbung von Schweizer Söldnern. Der Weissenstein – ein Bergrücken des Schweizer Juras – gilt im Kanton Solothurn als beliebtes Ausflugsziel. Doch auch der 1000 m ü. M. liegende Balmberg oder die St. Ursen Kathedrale in Solothurn locken Natur- und Kulturbegeisterte in den Kanton mit seinen 270’000 Einwohnern.
St. Gallen
St. Gallen ist flächenmässig der sechstgrösste Schweizer Kanton und zählt nach Zürich, Bern, Waadt und Aargau die meisten Einwohner (504’000). Der gleichnamige Hauptort des Kantons besticht mit seiner 1898 gegründeten Universität, den über die Kantonsgrenzen aus bekannten Stickereien, die es im Textilmuseum zu bestaunen gibt, sowie der Stiftskirche. Die Stiftskirche steht seit 1983 gemeinsam mit der Stiftsbibliothek auf der Welterbeliste der UNESCO. Die Stadt St. Gallen ist Wohnort für rund 75’500 Menschen.
Thurgau
Im Kanton Thurgau bilden im Norden gleich zwei Gewässer die Grenze: der Rhein und Bodensee. Damit grenzt der Thurgau mit seinen rund 274’000 Einwohnern an den Kanton Schaffhausen und das deutsche Bundesland Baden-Württemberg. 61 % der Kantonsfläche wird landwirtschaftlich genutzt. Diese Fläche dient unter anderem als Anbaugebiet für Äpfel. Zusammen mit den Kantonen Wallis und Waadt produziert der Thurgau rund Zweidrittel des Schweizer Gesamtertrags von 140’000 Tonnen pro Jahr. Im Thurgau bleibt aber auch noch Platz für anderes, wie etwa das grösste Hip-Hop-Festivals Europas – das Openair Frauenfeld, das jeweils im Juli stattfindet. Hauptort des Kantons ist die gleichnamige Stadt Frauenfeld, in der 25’000 Thurgauer zu Hause sind.
Uri
Im Kanton Uri kann sich jeder frei bewegen, ohne seinem Nachbarn gleich auf die Füsse zu treten. Mit nur 34 Einwohnern pro Quadratkilometer liegt der Kanton Uri weit unter dem Schweizer Durchschnitt von 205 Einwohnern pro Quadratkilometer. Dementsprechend klein fällt auch die Einwohnerzahl von 36’000 Einwohnern aus, wobei im Hauptort Altdorf beinahe ein Drittel der Bevölkerung wohnt (9’700). Gelebte Bräuche und Sitten gibt es in Uri wie in jedem anderen Schweizer Kanton auch. In Uri sind vor allem die Käserei, Fasnacht und der Alpaufzug im Sommer, bei dem die Sennen ihre Kühe auf die Alp bringen, sowie der anschliessende Alpabzug im Herbst von Bedeutung.
Wallis
Das Wallis ist weder der flächenmässig grösste noch der einwohnerstärkste Schweizer Kanton, dafür beherbergt er die höchsten und mächtigsten Berge der Schweiz. Die Dufourspitze (4634 m ü. M.), das Nordend (4609 m ü. M.), die Zumsteinspitze (4563 m ü. M.) und das weltbekannte Matterhorn (4478 m ü. M.), sie alle befinden sich im Kanton Wallis. Das Kantonsgebiet liegt vollumfänglich in den Alpen, da überrascht die geringe Einwohnerdichte von 65 Einwohnern pro Quadratmeter nicht wirklich. Gleichwohl wohnen rund 341’500 Einwohner im flächenmässig drittgrössten Kanton, der in der Rangliste der Einwohnerdichte an viertunterster Stelle figuriert. Der Hauptort Sitten zählt rund 34’500 Einwohner.
Zug
Der Kleinste unter den Grossen. Der Kanton Zug in der Zentralschweiz gilt zwar offiziell nur als drittkleinster Schweizer Kanton. Da es sich aber bei den beiden erst- und zweitplatzierten um Halbkantone handelt, ist Zug der kleinste Kanton unter den Vollkantonen. Auf einer Fläche von 238 km2 leben rund 125’000 Einwohner. Davon sind 30’000 in der gleichnamigen Hauptstadt Zug wohnhaft. In Zug dreht sich das Leben oft um Kirschen. Typisch sind die Zuger Kirschtorte, der Zuger Kirsch, das Zuger Chriesibier sowie die Zuger Chriesiwurst.
Zürich
„Welcome to Switzerland“ – mehr als 30 Millionen Passagiere begrüsste der Flughafen Zürich 2018. Wer seine Reise mit der Ankunft in Zürich-Kloten beginnt, wird sich meist auch einen Ausflug in die am Zürichsee gelegene Hauptstadt des Kantons nicht entgehen lassen – gibt es in der Arbeits- und Kulturstadt doch vieles zu entdecken und erleben. Einen Spaziergang durch das historische Niederdörfli, Entspannung am Sechseläutenplatz, der sich gleich beim Opernhaus und in der Nähe der historischen „Bellevue“-Tramhaltestelle befindet oder eine kühle Erfrischung im Zürichsee. Dieses Angebot schätzen auch die rund 428’000 Einwohner der Stadt Zürich. Im Kanton Zürich gibt es nebst der Hauptstadt weitere 31 Städte, die gemeinsam rund 1 Million Einwohner umfassen. Zudem gibt es im flächenmässig siebtgrössten Schweizer Kanton 135 Gemeinden. Gesamthaft leben dort rund 1,5 Millionen Menschen. Dies macht den Kanton Zürich zum bevölkerungsstärksten Kanton der Schweiz.
Die Romandie – vier französische Schweizer Kantone
Genf
„Bonjour – ça va?“ Genf ist einer von vier Kantonen, in denen Französisch die alleinige Amtssprache ist. Auf den Quais am Ufer des Genfersees, in den Kaffees der Altstadt oder in den unzähligen Boutiquen zwischen der Rue du Rhône und der Rue de Rive kann man oft auch Gespräche auf Englisch erhaschen. Denn die Stadt, eingebettet zwischen den Alpengipfeln und dem Juragebirge, besitzt internationale Ausstrahlung. Nebst dem europäischen Sitz der UNO und dem Hauptsitz des Roten Kreuzes haben sich mehr als zwanzig weitere internationale Organisationen in der zweitgrössten Stadt der Schweiz (200’000 Einwohner) niedergelassen. Die Gesamtbevölkerung von beinahe 500’000 Einwohnern entspricht nur einem Drittel jener des Kantons Zürich.
Jura
Der Jura hat viele Grenzen. So ist er Teil der Landesgrenze zu Frankreich und grenzt gleichzeitig an den Kanton Neuenburg. Im Süden grenzt er an den Kanton Bern und im Osten an die Kantone Solothurn und Basel-Land. Obwohl der Jura zur Romandie gehört, gibt es dennoch eine deutschsprachige Gemeinde: Ederswiler. Ansonsten spricht der grösste Teil der rund 73’000 Einwohner Französisch.
Neuenburg
Neuchâtel heisst es auf Französisch und Neuenburg auf Deutsch. In der gleichnamigen Hauptstadt Neuenburg leben 33’500 Menschen. Der Kanton mit seinen rund 178’000 Einwohnern befindet sich in der Region des Juras. Dessen Landschaftsbild wird von drei geografischen Regionen geprägt: der Seeregion mit dem Neuenburgersee, den Tälern Val-de-Travers und Val-de-Ruz sowie der Gebirgsregion an der französischen Grenze. Übrigens, das Val-de-Travers gilt als Rezeptstätte des seit Mitte des 18. Jahrhunderts bekannten Absinths. Das 1908 eingeführte Verbot der Spirituose wird erst im März 2005 aufgehoben. Seither darf Absinth wieder legal verkauft werden.
Waadt
Im Kanton Waadt wird wie in den Kantonen Neuenburg, Jura und Genf offiziell nur Französisch gesprochen und dies bei einer Einwohnerzahl von rund 793’000. Damit zählt der Kanton Waadt zu den sieben Kantonen mit der Amtssprache Französisch und ist der drittgrösste Schweizer Kanton nach Einwohnerzahl. Die Stadt Lausanne am Genfersee gehört mit ihren rund 139’000 Einwohnern zu den fünf grössten politischen Gemeinden der Schweiz. Während Lausanne vor allem als Wirtschafts- und Kulturzentrum gilt, ist die kleinere Stadt Montreux als Musikstadt bekannt. Jedes Jahr strömen tausende Besucher zwischen Juni und Juli in das Städtchen am Genfersee mit Berggipfel-Kulisse, um am international renommierten Montreux Jazz Festival teilzunehmen.
Der italienische Schweizer Kanton
Tessin
Die rund 354’000 Einwohner im fünftgrössten Kanton der Schweiz unterhalten sich hauptsächlich auf Italienisch. Damit ist das Tessin nebst Graubünden der einzige Kanton, indem Italienisch Amtssprache ist. Nicht nur flächenmässig – mit einer Fläche von 2’800 km2 – gehört das Tessin zu den grössten Schweizer Kantonen, sondern auch die Einwohnerzahl ist beachtlich. Der Kanton mit dem beeindruckenden Maggia- und Verzascatal zählt zu den zehn einwohnerreichsten Kantonen der Schweiz. Die Hauptstadt ist Bellinzona, die vor allem für ihre drei historischen Burgen Castelgrande, Castello di Sasso Corbaro und Castello di Montebello bekannt ist. Mehr Einwohner als Bellinzona hat mit rund 63’500 nur die am Luganersee gelegene Stadt Lugano. Neben Zürich und Genf gilt Lugano als drittgrösster Finanzplatz der Schweiz.
Schweizer Kantone – die sechs Halbkantone der Schweiz
Appenzell Innerrhoden
Appenzell Innerrhoden ist der Schweizer Kanton mit den wenigsten Einwohnern. Nur 16’000 Menschen verteilen sich auf einer Kantonsfläche von 173 km2. Damit ist Appenzell Innerhoden nach Basel der flächenmässig zweitkleinste Kanton. Trotz seiner geringen Grösse hat der kleine Kanton in der Ostschweiz einiges zu bieten. Typisch sind beispielsweise die Appenzeller Berewegge aus Dörrfrüchten, das Appenzeller Fondue oder der Biberfladen – ein Lebkuchengebäck.
Appenzell Ausserrhoden
Anders als sein Nachbar Innerrhoden führt der Kanton Appenzell Ausserrhoden keine Rangliste an. Er ist weder der Kleinste noch der Grösste Kanton oder derjenige mit den meisten oder wenigsten Einwohnern. Fakten und Zahlen gibt es über den Kanton aber allemal: Appenzell Ausserrhoden ist mit 55’000 Einwohnern und einer Fläche von 243 km2 der viertkleinste Schweizer Kanton. Einzigartig ist jedoch, dass er zwei Hauptorte hat. Während sich im Hauptort Herisau das Kantonsparlament und die Kantonsregierung befinden, hat die Judikative ihren Sitz im zweiten Hauptort Trogen.
Basel-Stadt
Basel-Stadt – klein aber fein. Mit einer Fläche von einzig 37 km2 ist Basel-Stadt der flächenmässig kleinste Kanton der Schweiz. Beeindruckend ist die Tatsache, dass sich die Einwohnerzahl trotzdem auf rund 194’000 beziffert. Der Kanton Basel-Stadt bleibt mit 5’200 Einwohnern pro Quadratkilometer in Bezug auf seine Einwohnerdichte konkurrenzlos in der Schweiz. Die Rheinstadt hat nebst Zahlen noch mehr Spannendes zu bieten. So grenzt der Kanton gleich an zwei Nachbarländer: Frankreich und Deutschland. Dies hat zur Folge, dass Basel-Stadt über drei internationale Bahnhöfe verfügt. Nicht nur verkehrstechnisch ist Basel gut erschlossen, sondern auch mit ihren Sehenswürdigkeiten trumpft die Stadt auf. Von internationaler Bedeutung ist etwa die Art Basel, die zu den wichtigsten internationalen Kunstmessen zählt. Aber auch die Fondation Beyeler oder das Tinguely Museum sind bei Kunstinteressierten äusserst beliebt.
Basel-Land
Wer sich ins Kantonsgebiet Basel-Land begibt, sollte Augusta Raurica nicht verpassen, eine der bedeutendsten römischen Fundstätte der Schweiz. Über die Kantonsgrenzen hinaus ist die Basler Fasnacht bekannt, bei der auch in Liestal, dem Hauptort des Kantons, beim Chienäseumzug mehr als 70 Gruppen durch die Stadt ziehen. Basel-Land verpasst mit seinen 287’000 Einwohnern knapp die Top 10 in der Rangliste der einwohnerreichsten Schweizer Kantone. Beachtlich ist jedoch die Einwohnerdichte, die mit 554 Einwohnern pro Quadratkilometer beinahe dreimal höher ausfällt als der Schweizer Durchschnitt.
Obwalden
Im Herzen der Schweiz. Der Mittelpunkt der Schweiz befindet sich nach Bemessungen des Bundesamtes für Landestopographie im Kanton Obwalden. Der nach Einwohnerzahl drittkleinste Kanton (37’500 Einwohner) liegt im Sarneraatal und umfasst gleich sechs grössere Seen: den Alpnachersee – ein Teil des Vierwaldstättersees – den Sarnersee, Lungerersee, Melchsee, Tannensee und Wichelsee. Während der tiefstgelegene Punkt sich am Vierwaldstättersee auf gerade nur 434 m ü. M. befindet, liegt der höchste Punkt des Kantons Obwalden auf dem Titlis auf 3238 m ü. M.
Nidwalden
Beinahe im Herzen der Schweiz befindet sich Nidwalden. Nidwalden ist mit seinen rund 43’000 Einwohnern etwas grösser als sein Nachbar Obwalden. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass die beiden Kantone zentral gelegen sind und am Vierwaldstättersee liegen. So erreicht man nach nur einer Stunde Autofahrt die Bundeshauptstadt Bern, die Rheinstadt Basel oder die Weltstadt Zürich. Hauptort des Kantons ist Stans. Dort, wie auch im ganzen Kantonsgebiet, gibt es das für die Region typische Ofetori mit Spinat und Ei zu geniessen – ein Kartoffelstockgericht aus dem Ofen. Diese Spezialität wird übrigens auch in Obwalden geschätzt. Obwalden und Nidwalden bilden gemeinsam die Region Unterwalden. Text: Deborah von Büren Ähnliche Artikel Die Schweiz und Ihre Leute Einwohner Schweiz Grösse der Schweiz Schweizer Kreuz Schweizer Karte